Das Weihwasser, mit Glauben und Vertrauen gebraucht, hat überaus
große Wirkungen für Leib und Seele und ist ungemein Hilfreich für die
Seelen im Fegefeuer.
Sooft der Priester Weihwasser weiht, tut er dies im Namen und als
Stellvertreter der heiligen Kirche, deren Gebet der göttliche Heiland
immer mit Wohlgefallen aufnimmt und stets erhört.
Wenn man daher mit einem Tropfen Weihwasser entweder sich oder einen
Gegenstand, der gegenwärtig oder abwesend ist, besprengt, so steigt
jedesmal, gleichsam von neuem das Gebet der Kirche zum Himmel empor und
zieht Gnaden über Leib und Seele über dasjenige herab, was mit geweihtem
Wasser besprengt wird. Es verscheucht die Gewalt der bösen Geister:
daher das Sprichwort; „Der fürchtet dies oder jenes wie der Teufel das
Weihwasser.“ Millionen Beispiele ließen sich aufzählen, die zeigen,
welch entsetzliche Furcht der Böse vor dem Weihwasser hat.
Allein, wie kommt es nun, daß man auch entfernten Personen und den
Armen Seelen das Weihwasser nützlich geben kann? Sooft du einer fernen
Person Weihwasser gibst, so steigt eben das daran geknüpfte Gebet der
heiligen Kirche zum göttlichen Herzen hinauf und bewegt dasselbe, deine
Angehörigen dem Leibe und der Seele nach in Schutz zu nehmen. Das
nämliche geschieht, wenn man den Armen Seelen das Weihwasser spendet.
Wie viele Erleichterungen erhält eine leidende Seele nur durch ein
Tröpflein Weihwasser.
Ein Tröpflein Weihwasser hat oft sicherlich eine größere Wirkung als
ein langes Gebet. Denn unser Gebet ist leider oft recht lau und
zerstreut. Anders aber verhält es sich mit dem Gebete der Kirche. Dieses
gefällt Gott jeden Augenblick, an jedem Orte, wann und wo und von wem
es immer im Namen der Kirche ihm dargebracht wird. Darum sehnen sich die
Armen Seelen so sehr nach dem Weihwasser. Oh, wenn wir ihr Seufzen und
Flehen nach einem Tröpflein geweihten Wasser hören könnten, wahrlich,
wir würden uns bestreben, sie morgens und abends und auch öfters am Tage
damit zu erquicken.
Wie oft gehst du nicht zur Türe aus und ein, wie manchen Gang machst
du? Was wäre das für eine große Mühe, beim Verlassen des Zimmers ein
Tröpflein Weihwasser ins Fegefeuer fallen zu lassen.
Welche Freude verursachst du aber dadurch im Fegefeuer, und welch´
großen Nutzen verschaffst du durch diesen Liebesdienst dir selbst und
den Deinigen; denn die Armen Seelen sind nicht undankbar! Im gleichen
Augenblick, wo wir ihnen etwas zugute kommen lassen, heben sie ihre
Hände zum Himmel und beten mit solcher Inbrunst für ihre Wohltäter, wie
es den heiligsten Personen auf Erden nicht möglich ist. Und Gott erhört
so gerne ihr Flehen und sendet seine Gnade in überreichem Maße über ihre
Helfer.
Ein Christ soll nie auf längere Zeit das Zimmer verlassen, ohne drei
Tröpfchen Weihwasser zu spenden; eines für sich und seine Angehörigen,
damit der Heiland sie bewahre vor allem Schaden des Leibes und der
Seele; ein zweites für die sterbenden Sünder, damit Gott diesen noch in
der letzten Stunde die Bekehrung gewähre, und das dritte endlich für die
Armen Seelen.

Oh, wieviel Segen und Heil, wie viele Verdienste und Gnaden würdest
du durch diese nur so geringe Übung für dich und andere gewinnen und dir
dadurch auch eine Menge Fürbitter im Leben, im Sterben und fürs
Fegefeuer erwerben.
1. Wenn jemand wüßte, daß ein paar Stunden von seiner Heimat entfernt
ein Arzt wohnte, der umsonst eine Arznei gäbe, die schon vielen Kranken
aller Art geholfen habe, nur müsse man alle acht Tage das Fläschchen
Medizin dort holen; wer würde dies zu tun unterlassen? Siehe, eine gar
treffliche Medizin ist das Weihwasser. Tausende und Tausende sind durch
den gläubigen Gebrauch des Weihwassers, mit Gebet verbunden, schon
geheilt und von Unglück in Haus, Stall und Feld bewahrt worden.
2. Täglich sind wir Seelengefahren ausgesetzt und brauchen Gnade und
Hilfe. Eines der leichtesten und wirksamsten Mittel, um die Angriffe des
bösen Feindes zurückzuschlagen, ist der andächtige Gebrauch des
Weihwassers. Sooft wir dasselbe nehmen, sendet uns der Erlöser Hilfe,
Trost und Kraft, um das Gute zu tun und das Böse meiden zu können.
3. Würde die Sturmglocke läuten und dir anzeigen, daß es im Ort
brenne; gewiß, du würdest nicht säumen, Löschmaterial herbeizuschaffen.
Allein, bist du nicht fest überzeugt, daß im Fegefeuer ein
unermeßlich stärkeres Feuer brennt und Millionen Seelen dem
schrecklichen Feuer ausgesetzt sind?
Siehe, diesen Seelen können wir mit geringer Mühe helfen. Ein
Tröpflein Weihwasser bringt ihnen große Linderung, und wir sollten so
träge sein, diese geringe Mühe zu scheuen?
 
Imprimatur: Würzburg, den 9.Febr.1957/E.Nr.245/57 I.A. Dr.Fuchs, Domdekan
Quelle: Familie-Wimmer.com






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