Im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit
Des Vaters, der mich aus nichts erschaffen,
Des Sohnes, der mich erlöset,
Des hl. Geistes, der mich geheiligt hat –
Leg´ ich mich schlafen an Tages End´
befehl meinen Geist in Gottes Händ´. –
Ich danke Dir, liebster Vater mein,
Dass Du mich am ganzen heutigen Tage
an Leib und Seele behütet hast,
hab´ mein Werk begonnen mit Dir allein,
so soll´s auch mit Dir beschlossen sein,
Du gabest mir heute das tägliche Brot,
Du schütztest mich gnädig vor Leid und Not
und ward mir ein Kreuzlein auch zu teil,
wird´s sein für meiner armen Seele Heil.
Was ich dann etwa hab´ verschuld´t,
O Gott, verzeih mir´s in Geduld,
Dein kostbar´s rosenfarbenes Blut
wascht alle meine Sünden wieder gut.
Wer mich gekränkt, dem sei verzieh´n.
ich zürne nicht und bet´ für ihn,
denn also spricht mein Gott und Herr,
dass es so sein heiliger Wille wär´;
dafür wird auch Er barmherzig seh´n
auf mein Fehlen und Vergehn´n.
Mit bitterer Reue klag ich mich an
und niemals wieder sei´s getan.

Süßes Herz Mariä, sei meine Rettung!
Herr ich glaube,
Herr ich hoffe,
Herr von Herzen lieb´ ich dich,
in dem Glauben,
in der Hoffnung,
in der Liebe stärke mich.
Maria, geliebte Mutter mein,
unter deinem Schutz und Schirm schlaf’ ich ein.
Wollest mich behüten vor jähem Tod,
vor Krankheit und Schrecken und Feuersnot.
Maria, breite deinen Mantel aus
und mach ein schirmend Dach daraus,
und lass so lang´ uns drunter stehn´,
bis die Gefahren vorübergeh´n.

Heiliger Joseph, du Sterbepatron,
vergiss meiner nicht bei Gottes Thron,
mein heil´ger Schutzengel behüte mich,
ihr lieben Heiligen all’, beschützet mich!
Auf meinen Herrn Jesus leg’  ich mich nieder,
auf meinen Herrn Jesus seine heiligen Glieder,
auf meinem Herrn Jesus sein Fleisch und Blut,
auf dass mir der böse Feind nichts tut.
In Jesu Wundmale schließ´ ich mich ein,
dann schlaf’ ich sicher, keusch und rein.

O Gott! Ich befehle Dir alle, die ich liebe,
oder denen ich Dank schuldig bin,
nimm sie auf in Deine Vaterhut!
Wolle vor Unglück und Gefahren
uns mitsamt hüten und bewahren.
Süßes Herz Jesu, sei meine Liebe!
O Jesus, geh’ nicht mit mir ins Gericht,
sei mein Erlöser, sei Richter nicht!
Und schenke den lieben armen Seelen
Dein kostbares Leiden zu Trost und Frieden,
Die ewige Ruhe sei ihnen beschieden,
und das ewige Licht leuchte ihnen;
Ins heiligste Herz Jesu schließ’ ich mich ein,
so werd ich sicher geborgen sein.
Und schlafe in meines Gottes Hut
bis zum Nächsten Morgen sanft und gut.
Amen.


Gefunden bei Emmy Giehrl, Kreuzesblüten, 1889, Verlag Ferdinand Schöningh. Das Gebet wurde von ihr aus einem altem, kirchlich genehmigten Gebetsbuch entnommen

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