Benjamin Greschner und Julian Voth

Geboren wurde der Heilige Bonaventura unter dem Namen Giovanni di Fidanza in Bagnoregio bei Viterbo in Italien. Die Überlieferung berichtet, dass er als Kind sehr schwer erkrankte und erst geheilt wurde, nachdem seine Mutter ihn durch den hl. Franziskus von Assisi hat segnen lassen. 1226 lag der hl. Franziskus im Sterben und Giovannis Mutter besuchte ihn erneut mit ihrem Knaben. Als Franziskus das gesunde Kind sah, rief er voll Freude „oh buona ventura“, „oh gute Fügung“, worauf sich der spätere Ordensname unseres Heiligen zurückführen lässt. Im Jahre 1236 ging Giovanni di Fidanza an die Universität zu Paris, wo er bis 1242 Theologie studierte. 1243 trat er im Alter von 22 Jahren dem Franziskanerorden bei und setzte seine Studien fort. Bereits 1253 wurde er zusammen mit dem hl. Thomas von Aquin zum Professor der Theologie am Pariser Institut für arme Theologiestudenten ernannt. Bonaventura, nach seinem Tod durch Papst Sixtus V. zum Kirchenlehrer „Doctor Seraphicus“ ernannt, versuchte wie Thomas von Aquin Vernunft und Glauben zu vereinen. Im Zentrum seines Glaubens und Denkens stand die Heilige Schrift, die er auch als „Mund, Zunge und Griffel Gottes“ bezeichnete. Beispielhaft für die Gelehrsamkeit des heiligen Bonaventuras ist ein legendärer Besuch des hl. Thomas von Aquin an der Universität in Pisa, wo Bonaventura als Magister lehrte. Als Thomas ihn fragte, wo die Bibliothek sei, durch die er sein herausragendes Wissen erlangt habe, zeigte Bonaventura in aller Bescheidenheit und Demut auf den Heiland am Kreuz.

1257 wurde Bonaventura zum Generaloberen des Ordens der Franziskaner gewählt. Auf Vorschlag Bonaventuras wurde 1271 Tedaldo Visconti als Papst Gregor X. zum Papst erwählt. Kurz darauf ernannte er ihn zum Kardinal der heiligen römischen Kirche und Bischof von Albano. Eine Ernennung, die unser Heiliger in frommer Demut und Bescheidenheit annahm. Bei der Überbringung der bischöflichen Insignien trafen ihn die päpstlichen Gesandten beim Geschirrspülen im Garten an – er bat sie kurzerhand, den Kardinalshut an einem Baum aufzuhängen, bis er seine Arbeit erledigt hätte. Später arbeitete der Kardinal an der Vorbereitung zum II. Konzil von Lyon, mit dem Ziel, die Ostkirche wieder mit Rom zu vereinigen. Bonaventura soll sogar mit anderen Bischöfen zum byzantinischen Kaiser geschickt worden sein, um ihn zur Einheit mit der Kirche zurückzuführen. Dieses Vorhaben schien durch das II. Konzil von Lyon, dessen Vorsitz Bonaventura bis zu seinem Tode innehatte, gelungen, als er im Juli 1274 verstarb.

Papst Sixtus IV. sprach Bonaventura im Jahr 1482 heilig, er gilt unter anderem als Patron der Theologen, Kinder und Arbeiter.
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Herz Jesu Medaille

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