Nichts von allem, was wir Gutes tun, kann uns Anlass zu Einbildung oder Eitelkeit geben.

Die Kraft zu allen guten Taten muss uns Gott geben; einerlei, ob das Kraft der Hand oder des Geistes ist. Die Gelegenheit, dieses gute Werk zu tun, können wir uns nicht selber verschaffen; auch die muss uns Gott bieten, da sie von mancherlei Umständen, wie Zeit, Ort … abhängig ist,über die wir nicht verfügen können. Zu der geschenkten Kraft und gebotenen Gelegenheiten muss Gott schließlich auch noch den guten Willen geben; den muss er in uns anregen, dass wir diese Tat beginnen, fortsetzen und vollenden. Wie oft haben wir die Kraft zu guten Werken, wie oft auch die Gelegenheit dazu, und wir nützen weder die eine noch die andere, weil es am guten Willen zur Ausführung fehlt.

Worauf können wir uns, worauf dürfen wir uns etwas einbilden, wenn wir alles von Gott erhalten haben und erhalten müssen! – Aber freuen dürfen wir uns über jedes unserer guten Werke und Gott müssen wir dafür danken, dass wir sie tun durften. Auch müssen wir Gott die Ehre von allem schenken. Ohnehin ist es so wenig, was wir Gutes tun, und alle Voraussetzungen dazu hat er ja allein uns gegeben.

Heute soll mein ganzes Tagewerk dem guten Gott ausschließlich gehören und seiner Ehre geweiht sein.

„Ohne mich könnt ihr nichts tun.“
(Joh. 15, 5.)

Quelle: Weggeleit – P. Jakob Koch SVD. – St. Gabriel-Verlag, Wien

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