Gottes Wort birgt in sich
eine besondere Gegenwart und Kraft Christi, die vor allem in der
liturgischenVerkündigung zum Tragen kommt.  Dies beschreibt der hl.
Kirchenlehrer Augustinus in seinen Predigten über das
Johannes-Evangelium (Tractatus in Iohannis Euangelium 30,1):
„Meine Lieben, auf die Lesung des heiligen Evangeliums, über
das wir kürzlich zu euch gesprochen haben, folgt die heutige, die soeben
verlesen wurde. Sowohl Jünger wie nichtgläubige Juden hörten dem HERRN
beim Reden zu; sowohl Wahrheitsliebende wie Lügner lauschten der
Wahrheit; sowohl Freund wie Feind hörte die Liebe reden; sowohl Gut wie
Böse lauschte dem Guten.
 
Jene hörten, ER aber unterschied sie voneinander: Wem seine
Rede nützte und nützen würde, sah ER und sah ER voraus. In jenen
nämlich, die damals lebten, sah ER es; in uns hingegen, die wir später
kommen sollten, sah ER es voraus. 
Lasst uns also das Evangelium so hören, als hörten wir dem HERRN selbst zu, der ja zugegen ist. Wir wollen nicht sagen: O jene Glücklichen, die ihn sehen konnten!  
–  Denn viele unter denen, die ihn sahen, haben ihn dennoch getötet,
viele aber unter uns, die ihn nicht sahen, sind dennoch gläubig
geworden. 
Denn die kostbare Wahrheit, die aus dem Mund des HERRN
erklang, wurde unseretwegen aufgeschrieben und bewahrt, unseretwegen
wurde sie vorgelesen und sie wird auch wegen unserer Nachkommen und bis
zum Ende der Welt vorgelesen werden. 
Der HERR ist in der Höhe, aber der HERR  –   d i e  Wahrheit 
–  ist auch hier. Denn der Leib des HERRN, in dem ER von den Toten
auferstanden ist, kann nur an einem Orte sein, seine Wahrheit aber ist
überall verbreitet. 
Lasst uns also den HERRN hören und was ER selbst uns von seinen Worten gegeben hat, das wollen wir auch sagen.“

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