Jesu Liebe gegen die Armen Sünder ging gewiss weit, sie war weitherzig genug. Dass er aber einen Mann von so verachteten Stande in seine nächste Umgebung aufnehmen wollte, ja zum Apostel auserwählte, das war nicht nur eine weitherzige Liebe, das war eine kühne Liebe; denn Jesus tat damit einen kühnen, ja, wie wir sonst gerne sagen, einen gewagten Schritt – so ganz und gar eingerosteten Vorurteilen ins Gesicht schlagen – dazu gehört nicht bloß eine große, sondern geradezu eine kühne Liebe.

O Jesus, unendlich gütiger, aber auch unendlich weiser und barmherziger Erlöser, wir können nur staunen und diese unendlich kühne Tat bewundern und uns aufrichtig darüber freuen, dass eine gediegene Frucht aus deinem Vorhaben gekommen ist.

Levi wurde Mathäus, ein Apostel und ein vortrefflicher Evangelist, dessen Evangelium wir heute noch mit großer Freude und mit vielem, vielem Nutzen lesen können.

Wage zur rechten Stunde auch etwas Mutiges, etwas Kühnes in deiner Liebe zu Jesus oder in der Liebe zum Mitmenschen, in der Arbeit und Hilfe für die öffentlichen Angelegenheiten. Wer gar zu viel bedenkt, wer zu viel überlegt, sagt ein großer Dichter, wird wenig leisten.

„Entscheide nicht, ob eine Person heiliger sei als die andere; denn die Außenseite trügt; vielleicht ist der in den Augen Gottes der Heiligste, der es in den Augen der Welt am wenigsten zu sein scheint.“
(Hl. Franz von Sales)

Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. – Hrsg.: DVCK e. V.

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