Im 17. Jahrhundert hatte Margareta Maria Alacoque im Kloster Paray-le-Monial beeindruckende Visionen. Sie erblickte das Bild des göttlichen Herzens auf einem flammenden Thron, um das Herz war eine Dornenkrone gewunden.

Die Patres der Gesellschaft Jesu gaben sodann 1767 an Pompeo Girolamo Battoni den Auftrag, für die Kirche del Gesù in Rom ein Herz-Jesu-Bild zu malen; dieses trug zur Verbreitung der Verehrung des Herzens Jesu in hohem Maße bei, denn es wurde immer wieder nachgeahmt.

Hier wird Christus als Brustbild abgebildet mit blau changierendem Gewand, darüber findet sich ein roter gefältelter Umhang. Das Antlitz Christi verkörpert Menschlichkeit, der Blick der Augen ist weit geöffnet und mild, — Christus lächelt hier im Unterschied zum römischen Original. Der Blick trifft den Betrachter unvermittelt und persönlich und fordert zur meditativen Besinnung und Betrachtung auf. Christus ist mit Bart dargestellt, die brunett gewellten Haare reichen bis zur Schulter, das Haupt ist von einer Strahlenglorie umgeben. Mit seiner linken Hand hält er ein Herz, welches aus einer Schnittwunde blutet; das Herz ist von einem doppelten Dornenkranz umfasst, darüber und seitwärts steigen lodernde Flammen empor, welche vom Kreuz Christi bekrönt werden. Vom Herz mit seinen lichten Flammen werden Lichtstrahlen ausgesandt, welche auf die Heiligkeit des Herzens Jesu hinweisen. Die rechte, kunstvoll, wie manieristisch gemalte Hand weist — interessanterweise mit der Handfläche, wo sich auch das Wundmal befindet — auf das Herz hin; die Lichtmetaphorik spielt eine große Rolle, währenddessen der Hintergrund des Bildnisses dunkel gehalten ist.

Battoni hat das mystische Bild Christi der Barockzeit komponiert. Das Bild in der Innsbrucker Jesuitenkirche begegnet dem Betrachter nicht apersonal und entrückt, sondern spricht die Seele an, das Herz Jesu wird zur Anbetung und zum Austausch des Herzens dargebracht.

Quelle: Martina Egger/ Intenetseite der Jesuitenkirche Innsbruck

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