Soeben sah ich eine Annonce: „Die Goldenen
fünf Minuten eine jeden Tages!“ „Wer seine Schönheit bewahren will, unterlasse
nicht, jeden Abend vor dem Schlafengehen sein Gesicht fünf Minuten lang zu
pflegen. Das sind die goldenen fünf Minuten, die einem jeden lange Schönheit
und Anmut verleihen!“
Ob diese fünf
Minuten Gesichtspflege dem Körper Schönheit verleihen, ist sehr zweifelhaft.
Die meisten Schönheitsmittel sind wertlos. Ich kenne aber ein Mittel, um
dauernde Schönheit zu erlangen.
Wer täglich fünf
Minuten darauf verwendet, um in sein Inneres zu schauen, zu sorgen, daß hier
alle unedlen Neigungen und Auswüchse sogleich im Keime erstickt werden, wird
sicher seine Seelenschönheit bewahren und erhöhen.
Wer dann durch einen
Akt der Reue und der vollkommenen Liebe der Schönheit Gottes ähnlich zu werden
sucht, wir wahre Seelenschönheit pflegen und das hochzeitliche Kleid zum ewigen
Leben erlangen.
Der große Bischof
Keppler von Rottenburg wurde zuweilen der Presse hart angegriffen. Er hielt
dann jedes Mal eine ernste Gewissensforschung, um zu sehen, ob er in
irgendeiner Weise gefehlt habe. Dann aber ging er den Weg seiner Pflicht. Und
er zwang damit den Gegner oder Andersdenkenden gleichsam, ihm Achtung und
Hochschätzung zu zollen. Wenn er eine so große Persönlichkeit geworden ist,
verdankt er das nicht nur seinen herrlichen Talenten, sondern es ist in erster
Linie eine Edelfrucht der Gewissensforschung.
Wer täglich nur
fünf Minuten dafür verwendet, wird über kurz oder lang die Erfahrung machen: Das
sind die goldenen fünf Minuten eines jeden Tages.

Quelle: „Sonne Dich“ – P. Max Dudle SJ.

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