Der heilige Ludwig
Maria Grignion von Montfort
, der 1716 im Alter von nur 43 Jahren starb,
war der große Apostel der Marienverehrung. Doch gleichzeitig war er auch ein
Apostel der Verehrung des Herzens Jesu. Damit wurde er zum Vorläufer einer
Frömmigkeit, die dann im 19. Jahrhundert allgemein Verbreitung finden sollte.
Bei seiner
Tätigkeit als Volksmissionar in Westfrankreich (Bretagne und Poitou) griff der
Heilige gern zu Gedicht und Lied, um die gepredigten Wahrheiten einprägsamer zu
machen und gleichzeitig in seiner Zuhörerschaft die Frömmigkeit zu fördern.
Noch heute sind in den Gegenden, die einst von ihm und den Missionaren der von
ihm gegründeten Kongregation durchzogen wurden, viele seiner einst bei den
Volksmissionen gesungenen Lieder bekannt.
Ende des 18.
Jahrhunderts begannen die Missionare der vom heiligen Ludwig gegründeten
Gesellschaft Mariens auch Standarten, Fahnen und Bilder des Herzens Jesu bei
ihren Missionen einzusetzen. Sie hatten diese Formen volkstümlicher Predigt von
ihrem Gründer und Vorbild übernommen. Doch so wie einst der heilige Ludwig
wurden auch sie zur Zielscheibe des Hasses. Überall wurden sie als die
glühendsten Herzverehrer angeprangert, eine abfällige Bezeichnung, deren
sich die Revolutionäre und vor allem die Jansenisten bedienten, wenn sie von
den Menschen sprachen, die eine besondere Frömmigkeit zum Herzen Jesu pflegten.
Später richtete sich gegen sie dann auch die feindliche Haltung der Anhänger
der Französischen Revolution.
Immer wieder kann
man feststellen, dass echte Frömmigkeitsübungen untereinander nicht
konkurrieren, sondern sich ergänzen. So ging der heilige Ludwig Maria in die
Geschichte der katholischen Frömmigkeit nicht als der Heilige der
Herz-Jesu-Verehrung ein, sondern als der Heilige der vollständigen Hingabe an
Maria. Er hatte früh erkannt, dass die Hingabe an die Muttergottes der
schnellste und sicherste Weg zum Herzen ihres Sohnes ist.

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