St. Hildegard von Bingen
Als
ein sichtbares Zeichen seiner fortdauernden Gegenwart hat Christus
seine Kirche zur Verbreitung seiner Botschaft und zur Feier seiner
Sakramente gestiftet, die jedoch , genau so wie er selbst, viele Kämpfe
von innen und außen zu erleiden hat. Die zerstörerischen Kräfte werden
trotzdem nicht ,, die Oberhand gewinnen, um die leuchtende Werke der
Gläubigen zu verdunkeln oder umzustürzen.“

Wir nähern uns dem
tiefsten Geheimnis des Christlichen Glaubens, der Feier der Eucharistie,
als großen Dank für die Liebe Gottes. Über 2000 Jahre lang haben
Gläubige darin die Verbindung mit Christus und seiner Gegenwart erlebt.
Durch nichts konnte dieses Sakrament erschüttert werden, weder durch
Angriffe von außen noch durch Unglauben von innen. Der äußere Ablauf der
Feier ist eher nüchtern und das innere Geschehen erschließtsich nur einem tief gläubigen Herzen – oder einem Mystiker.

Hören wir, was die Heilige Hildegard erfährt: Da sah ich, als nun ein
Priester, mit den Heiligen Gewändern bekleidet, zur Feier der Göttlichen
Geheimnisse an den Altar trat, wie plötzlich heller Lichtglanz vom
Himmel kam. Engel folgten ihm, und das Licht umflutete den Altar.
Nachdem die Opfergabe für die Konsekration auf dem Altar bereitgelegt
war, sang der Priester den Lobpreis des ,Sanctus‘ und das
unaussprechliche Mysterium begann. Ein Feuriges Blitzen von
unbeschreiblich lichter Klarheit fiel auf die Opfergaben nieder und
durchströmte sie ganz mit seiner Herrlichkeit, wie die Sonne den
Gegenstand, den sie bestrahlt, mit ihrem Lichte durchdringt…



Obgleich nun die Opfergaben für das Auge der Menschen noch das Aussehen
von Brot und Wein hatten, waren sie doch in wahres Fleisch und wahres
Blut umgewandelt…

Das Geheimnis ist vor dem Auge der Menschen verhüllt… wie einst die Gottheit sich hinter der Menschheit verbarg.

(,,Wisse die Wege“, ,,Scivias“,II/6)

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