Plinio Correa de Oliveira
Wenn wir nun an das unendlich kostbare Blut Unseres Herrn Jesus Christus denken, an dieses im Leib Unserer Lieben Frau erzeugte Blut, an das Blut, das aus diesem Körper strömt, den es nie hätte verlassen dürfen, an dieses Blut, das wie alles im Körper Jesu in hypostatischer Union mit ihm verbunden ist und das gewissermaßen als Symbol seiner ganzen Würde aus seinem heiligen Organismus heraustritt – etwa so wie der Wein, der aus der Traube quillt, den Saft dieser Traube und damit das, was sie an wertvollstem besitzt, darstellt – an dieses Blut, das das Blut Davids, das Blut der Jungfrau Maria, das Blut des Gottmenschen ist, und das nun im Verlauf einer ganzen Reihe unsagbarer, gottesmörderischer Gewaltanwendungen bei der Geißelung, bei der Dornenkrönung, beim Kreuztragen, bei Qualen aller Art, und – schlimmer noch – bei der Seelenqual Unseres Herrn, als er den Todeskampf zu erleiden begann und aus seinem ganzen Körper Blut austrat, sich auf die Erde ergoss und damit von der himmelschreienden Schmach zeugt, die dem Gottmenschen angetan wurde; dann erkennen wir, wie weit die menschliche Bosheit gehen kann, wie groß das Geheimnis der Schlechtigkeit ist, wie weit die Duldsamkeit Gottes geht; es soll uns daran erinnern und verstehen lassen, was es mit der gefallenen menschlichen Natur auf sich hat, vor allem, wenn sie von der Sünde und dem Teufel geleitet wird, und wozu sie fähig ist, da sie vor nichts zurückscheut und sich bis zum schrecklichen Ende treiben lässt.