Papst Leo XIII. fragt sich: Hat jemals die menschliche
Gesellschaft dieses erhabene Ideal erreicht?
„Nachdem
die Erlösung bewirkt und die Kirche gegründet war, erschien auf der Welt etwas
wie das Erwachen aus einer langen, alten, hoffnungslosen Apathie. Der Mensch
erblickte das Licht der Wahrheit, nach dem er viele Jahrhunderte hindurch
vergeblich gesucht und verlangt habe. Vor allem wurde ihm deutlich, dass er für
viel höhere und herrlichere Güter geboren war, als die vergänglichen und
unzuverlässigen, die mit den Sinnen wahrnehmbar sind und auf die er bisher
seine Gedanken und Sorgen konzentriert hatte. Er verstand nun, daß sein ganzes
Leben, das oberste Gesetz und Ziel, dem sich alles unterordnen muss, von Gott
kommt, und dass wir eines Tages zu ihm zurückkehren müssen.
Aber
diese Quelle, über diesem Fundament gelangte der Mensch wieder zum  Bewusstsein seiner eigenen Würde. Die
Entdeckung, dass soziale Brüderlichkeit notwendig ist, ließ herzen höher
schlagen. Infolgedessen erreichten Rechte und Pflichten ihre Vollkommenheit
oder befestigten sich darin. Gleichzeitig erstarkte die Tugend auf
verschiedenen Gebieten in solchem Maße, wie es der Philosophie der Antike nicht
vorstellbar gewesen war. Die Pläne der Menschen und ihr Verhalten nahmen eine
andere Richtung. Und indem die Erkenntnisse des Erlösers sich ausbreitete, und
seine sittliche Kraft das Innerste der Gesellschaft durchdrang, wurden
Unkenntnisse und Laster des Altertums verscheucht und so jene Umwandlung
bewirkt, die zur Zeit der christlichen Kultur das Angesicht der Erde
vollständig erneuerte.“  Leo XIII.,
Rundschreiben vom 1.11.1900

Quelle:
Kalender 365 Tage mit Maria 2011 – Aktion Deutschland braucht Mariens Hilfe –
DVCK e.V.

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