Der berühmte Kardinal Louis-Edouard
Pie (1815-1880) sagte, Jesus Christus will, dass seine Herrschaft von all
seinen Getreuen verkündet wird. Bei einer Predigt in  Nantes am 8. November 1859
stellte der ehemalige Bischof von Poitiers seine wunderbare These vom
Königreich Christi dar:
„Jesus Christus ist König; es gibt
keinen Propheten, keinen Evangelisten oder Apostel, der nicht seine Fähigkeit
und seine Kompetenz als König anerkannt hätte. Jesus ist noch ein Kind als die
Heiligen Drei Könige fragen: Wo wurde der
König der Juden geboren?
Am Vorabend seines Todes wird Jesus von Pilatus
gefragt: Du bist doch König? – Du sagst
es,
antwortet Jesus. Die Autorität, die in dieser Antwort zum Ausdruck
kommt, veranlasst Pilatus, ungeachtet der aufgebrachten Menge der Juden das
Königtum von Jesus anzuerkennen und durch eine öffentliche Schrift und einen
feierlichen Anschlag zu besiegeln“.
Und indem er sich die Worte von
Bossuet zu eigen machte, setzte Mgr. Pie fort:
„Schreiben Sie, schreiben Sie, oh
Pilatus, die Worte, die Gott Ihnen diktiert und deren Mysterium Sie nicht
verstehen. Hüten Sie sich davor, etwas zu ändern, denn es steht schon im Himmel
geschrieben. Ihre Befehle sollen unwiderruflich sein, denn sie führen den
unabänderlichen Ratschluss des Allmächtigen aus: Dass das Königtum Jesus
Christus in hebräischer Sprache verkündet wird, dies ist die Sprache des Volkes
Gottes, und in griechischer Sprache, der Sprache der Doktoren und Philosophen
und  in römischer Sprache, das ist die
Sprache des Weltreiches, die Sprache der Eroberer und Politiker. Kommt jetzt
herbei, oh Juden, ihr Erben der Verheißungen; und ihr, oh Griechen, Erfinder
der Künste; und ihr, Römer, Herren der Erde; kommt und lest diese wunderbare Botschaft;
beugt die Knie vor eurem König“.
Unter anderen schriftlichen Beweisen
für das Königtum Jesus Christus halten wir uns an die letzten Worte, die Er an
seine Apostel gerichtet hat, bevor er zum Himmel aufstieg: „Alle Macht ist mir
gegeben im Himmel und auf Erden. Geht und kündet es allen Nationen“.
  
„Beachtet, meine Brüder, betont Mgr.
Pie, Jesus Christus sagt nicht zu allen Menschen, zu jedem Einzelnen, zu allen
Familien, aber  zu allen Nationen …  
     
Ohne Zweifel schließt die Aufgabe, die
er ihnen erteilt, dies alles ein, aber sie umfasst mehr als das, sie hat einen
öffentlichen, sozialen Charakter, denn Jesus Christus ist König der Völker und
der Nationen. Und wie Gott einst die Propheten zu den Nationen und ihren
Anführern sandte, um ihnen ihre Abtrünnigkeit und ihre Verbrechen vorzuwerfen,
so sendet Christus seine Apostel und seine Priester zu den Völkern, den
Staaten, ihren Anführern und Gesetzgebern, um ihnen allen seine Lehre und sein
Gesetz zu verkünden.

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