Keiner ihrer Mitschwestern wurde die außergewöhnliche Begnadigung Josefas zur Zeit ihres Lebens bekannt. Oft hat sie den Herrn geschaut, mit ihm das Kreuz getragen und die Leiden seiner Passion für die Bekehrung der Sünder durchlitten. Schwere Versuchungen hat der Widersacher alles Guten ihr bereitet. Wie eine heilige Theresia hat auch Josefa die qualvollsten aller Prüfungen, die Höllenvisionen, oft und oft erlebt. Nur ihre Obern wußten um das Geheimnis. Unberufenen Augen hat Gott es auf wunderbare Weise verhüllt.
1938 erlaubte der Kardinalprotektor der Gesellschaft der Ordensfrauen vom Heiligsten Herzen Jesu, Kardinal Eugen Pacelli, der nachmals als Pius XII. die Kirche Christi leitete, die Veröffentlichung der Botschaft Jesu an Schwester Josefa für die Seelen und begleitete deren Erscheinen mit den empfehlenden Worten:
„Ich zweifle nicht daran, daß die Veröffentlichung dieser Seiten dem heiligsten Herzen Jesu wohlgefällig sein wird. Sie künden ja von der großen Liebe, die er in seiner Dienerin so gnadenvoll entfacht hat. Mögen sie wirksam dazu beitragen, in vielen Seelen ein immer größeres und liebenderes Vertrauen auf das unendliche Erbarmen dieses göttlichen Herzens gegen die armen Sünder zu erwecken, die wir ja alle sind…“
Josefas Seligsprechungsprozeß ist eingeleitet; über alles, was sie geschrieben hat, warten wir in Unterwürfigkeit das Urteil der Kirche ab.
Die charakteristischen Merkmale des Geistes Christi: Demut, Gehorsam und Liebe bürgen für die Echtheit von Josefas Berufung. Josefa war tief demütig; sie wußte aus innerer Erfahrung um ihre Schwäche und Nichtigkeit. Sie hätte den einfachen Weg eines gewöhnlichen Ordenslebens allem anderen vorgezogen. Das Ja zum Außergewöhnlichen brachte sie nur in Unterwerfung unter den göttlichen Willen zustande. Nie haben Visionen und Ekstasen einen Zwiespalt hineingetragen in Josefas Übung des klösterlichen Gehorsams. Fügsamkeit und kindliche Offenheit kamen aus ihrem tiefen Glaubensgeist. Im Gehorsam schrieb sie nieder, was sie innerlich erlebte und als Botschaft aus dem Munde des Herrn empfing. Willig lieferte sie es ihren Vorgesetzten zur Beurteilung aus.
Schwester Josefa wurde gewürdigt, in der Wunde des Herzens Jesu zu ruhen und den Pulsschlag seiner Liebe zu hören. Aus der Tiefe des göttlichen Herzens vernahm sie die Botschaft der Liebe und auch den Auftrag, sie für die Seelen niederzuschreiben:
„Denke an Meine Worte und glaube ihnen. Ich will dich in Meinem Herzen gefangenhalten und dich in Meiner Liebe besitzen, um dann deine Kleinheit und Armseligkeit zu einem Werkzeug Meines Erbarmens für viele Seelen zu machen, die druch deine Vermittlung gerettet werden. Später werde Ich dir die Geheimnisse Meines Herzens enthüllen, und sie werden vielen Seelen zum Heile gereichen. Ich will, daß du alles aufschreibst und bewahrst, was Ich dir sage. Alles wird man lesen, wenn du im Himmel bist. Nicht wegen deiner Verdienste will Ich Mich deiner bedienen, sondern damit die Seelen erkennen, wie Meine Allmacht sich armer und schwacher Werkzeuge bedient“ (Der Herr zu Josefa, 11. Juni 1921).
Der Verbreitung dieser Botschaft dienen diese Seiten. Viele, viele treue, auserwählte und gottgeweihte Seelen sollen sie lesen. Tag für Tag werden sie Licht darin finden und Kraft zur Mitarbeit am Werke der Liebe Jesu durch rückhaltlose Hingabe und liebende Leidensbereitschaft zur Sühne und für die Rettung der Welt, wie der Herr es in der Botschaft von Josefa und von all den Seinen verlangt. Jede Seite entfacht in den Seelen heilige Glut. Jesu Wunsch ist, daß viele, viele Seelen davon erglühen, in heiliger Liebe brennen und die ganze Welt entflammen.
Quelle: Immaculata.ch