Plinio Corrêa de Oliveira

Wir werden in ein neues Jahr eingehen in einer Situation, dass wir heute eine Weihnachtsfeier planen, aber in der Tat nicht wissen, unter welchen Bedingungen diese Feier stattfinden wird. Wir werden Heiligabend in Ungewissheit, Unsicherheit und Prüfung durchgehen.

Jemand könnte sagen, aber wird dies eine Weihnachtsnacht sein? Besteht Heiligabend nicht nur aus Freuden, Trost und Zufriedenheit? Wie lässt sich eine Spur von Traurigkeit und Besorgnis mit der heutigen Nacht vereinbaren?

Unsere Liebe Frau und der Heilige Josef hatten am Heiligabend im Stall von Bethlehem Freuden, die keine Seele ausdrücken kann. Vor allem natürlich die Mutter Gottes. Es ist jedoch auch wahr, dass sie viel Bedrängnis durchgemacht hatten. Sie hatten eine Unterkunft an einem Ort gesucht, an dem zumindest relativ würdig das Jesuskind geboren werden konnte. Und der heilige Josef sah sich im Zustand der Demütigung da seine Frau, ein Kind in einem Stall gebären musste, und in einer Krippe legen, aus der die Tiere fressen. Für solch ein fabelhaftes Wunder, hätte es keine demütigeren Bedingungen für eine Geburt geben können. Wir können uns den Kummer Josefs und Marias vorstellen, dass sie nichts mehr als das dem Jesuskind darbringen konnten.

Und so sehen wir, dass sie an Heiligabend unergründliche und endlose Freuden hatten, aber auch ihre Schmerzen trugen.

Das Jesuskind war das Jesuskind. Es ging über alles das hinweg. Es wusste genau, dass dies den höchsten Fügungen der Heiligen Dreifaltigkeit entsprachen. Er, der das fleischgewordene Wort war, wusste es genau. Aber der hl. Josef und die Mutter Gottes wussten es vielleicht nicht, sie zweifelten vielleicht daran, was der Grund für diese Situation war, und ob sie nicht eine gewisse Schuld daran hatten. Und wahrscheinlich bat der hl. Josef, der für den Unterhalt der Heiligen Familie verantwortlich war, unseren Herrn um Vergebung für das, wofür er keine Schuld hatte, für den Stall, in dem der Sohn Gottes auf die Erde kam.

Aber die Freuden waren so überwältigend, dass wir die Traurigkeit, die sie hatten, völlig vergessen.

So sollten wir es am Heiligabend mit uns machen. Wir haben unsere Sorgen, wir sehen den Zustand der Kirche, wir sehen den Zustand der Christenheit, wir sehen, wie viel wir vor uns haben und wie wenige wir sind, um das zu erreichen, was wir wollen. 

Aber wir müssen die Muttergottes, den hl. Josef und das Jesuskind, um diese Seelenfreude bitten, die allen Sorgen widersteht, die sich in der Freude, in der Perspektive des Kampfes, in der Perspektive des Heldentums, sogar in der Perspektive des Opfers bestätigt. 

Der Tag des Sieges Unserer Lieben Frau in der Welt wird für uns ein Tag sein, wie einst der Weihnachtstag und der Tag der Auferstehung war. 

Übersetzung aus dem Portugiesischen: Benno Hofschulte

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