„Jesus
Christus ,in das Reich des Todes hinabgestiegen‘. 

Was bedeutet dieser Ausdruck?
Er besagt, dass der menschgewordene Gott so weit gegangen ist, in die extreme
und absolute Einsamkeit des Menschen einzutreten, wohin kein Strahl der Liebe
dringt, wo völlige Verlassenheit herrscht, ohne auch nur ein Wort des Trostes:
,das Reich des Todes‘. 

Jesus Christus hat durch sein im Tod Bleiben das Tor
dieser letzten Einsamkeit durchschritten, um auch uns dazu zu führen, es
gemeinsam mit ihm zu durchschreiten. 

Wir haben alle schon einmal ein  furchtbares Gefühl der Verlassenheit gehabt.
Und was uns am Tod am meisten Angst macht ist gerade dies, wie Kinder haben wir
Angst, in der Dunkelheit allein zu sein, und nur die Anwesenheit eines
Menschen, der uns Liebt, kann uns beruhigen. 

Genau das hat sich am Karsamstag
ereignet: Im Reich des Todes ist die Stimme Gottes erklungen. Das Undenkbare
ist geschehen: Die Liebe ist 
vorgedrungen in das ,Reich des Todes‘.
Auch
in der Extremsten Dunkelheit der absoluten menschlichen Einsamkeit können wir
eine Stimme hören, die uns ruft, und eine Hand finden, die uns ergreift und uns
nach draußen führt. 

Der Mensch lebt durch die Tatsache, dass er liebt und
lieben kann; und wenn die Liebe auch in den Raum des Todes eingedrungen ist, so
ist auch dort das Leben angekommen. In der Stunde der Extremsten Einsamkeit
werden wir nie allein sein: ,Passio Christi. Passio hominis.‘ Dies ist das
Geheimnis des Karsamstags!°

Quelle:
Blatt 2001 1/1 – Inst. St. Philipp Neri – Berlin

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