Die Rechtslage von Christen im Sudan ist besorgniserregend. Das erklärte der Bischof der südsudanesischen Diözese Tambura-Yambio, Edward Hiiboro Kussala, bei einem Besuch des internationalen katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“. „Im Sudan leben Bischöfe und Priester seit der Unabhängigkeit des Südsudans de facto wie Illegale“, sagte der Bischof dem Hilfswerk. Zwar garantiere die Verfassung des Sudan allen Bürger unabhängig von ihrem Glauben die gleichen Rechte, die Realität sehe jedoch anders aus. „Wenn wir die Verantwortlichen damit konfrontieren, betonen sie, dass Christen die gleichen Rechte haben wie ihre Landsleute, doch rechtlich ändert sich nichts. Bischöfe und Priester erhalten keine Pässe, haben keinen rechtlichen Status. Sie können zwar das Land verlassen, aber die Wiedereinreise kann ihnen verweigert werden. Priester wurden bereits ausgewiesen; und die Bischöfe sind zum Schweigen verurteilt“, beklagte Kussala.
Nach den Worten von Bischof Kussala ist die Benachteiligung von Christen im Norden keine neue Entwicklung, in ihrer jetzigen Form aber eine Reaktion auf die Teilung des Landes vor drei Jahren. „Weil die Kirche die politisch Verantwortlichen immer dazu aufgerufen hat, die Würde der Menschen, ihre Freiheit und auch ihr Votum in der Frage der Unabhängigkeit des Südens zu achten, wird sie jetzt für die Abspaltung des Südens verantwortlich gemacht. Aber die Kirche verfolgt keine politischen Ziele. Wir fordern die Politik nur auf, die Glaubens- und Gewissenfreiheit zu achten“, erklärte Kussala.
Quelle: Zenit.org, KIN