Der hl. Franz von Sales lehrt uns:

Damit die Liebe zu Gott rein ist, wird verlangt, daß wir in allen Dingen nur Gottes Willen lieben, ohne Beimischung von Eigeninteresse.

Eine solche Gleichförmigkeit mit dem Willen Gottes entsteht entweder durch Verzicht oder aber durch ein Überlassen unseres eigenen Willens an Gott. Der Verzicht vollzieht sich als Anstrengung und Unterwerfung: man möchte leben, wenn man sterben muß; weil jedoch Gott will, daß ich sterben soll, füge ich mich.

Wenn wir aber unseren dem Willen Gottes überlassen, geht das sehr viel weiter, denn dann  findet unser Wille nicht anderes der Liebe wert als allein Gottes Willen. Der Verzicht liebt noch viele andere Dinge außer dem Willen Gottes, doch setzt er den Willen Gottes an erster Stelle; das Überlassen des eigenen Willens an Gott jedoch vergisst jede andere Liebe so vollständig, wenn es um Gottes Willen geht, daß das Herz gar nichts mehr liebt und garnischts mehr will als diesen Willen…

So kommt es, daß kein Ding imstande ist, ein Gott überlassenes Herz zu berühren, solange ihm Gottes Wille gegenwärtig ist.

Quelle: Texte zum Nachdenken – Franz von Sales – Feuer und Tau – Führung der Seele – Ausgewählt, übersetzt und eingeleitet von Ingeborg Klimmer – Verlag Herder, Freiburg im Breisgau

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