Mathias von Gersdorff

Das
„Zentralkomitee der deutschen Katholiken“ (ZDK) hat bei der
Vollversammlung am 9. Mai 2015 in Würzburg eine Stellungnahme für die
Familiensynode im Vatikan im Oktober 2015 verabschiedet.

Der Titel: „Zwischen Lehre und Lebenswelt Brücken bauen – Familie und Kirche in der Welt von heute“.

Beklagt
wird eine große Diskrepanz zwischen dem katholischen Lehramt über Ehe,
Familie und Sexualität und der Lebenswirklichkeit der Gläubigen.

Um diese Kluft zu überwinden, fordert das ZDK von der Synode ein völlig neues katholisches Verständnis von Ehe und Familie.


Das
Dokument macht deutlich, dass für den ZDK die Sexualität keineswegs
allein in der Ehe praktiziert werden darf und dass das primäre Ziel dort
nicht die Fortpflanzung ist.

Deshalb
kann das ZDK eine neue Bewertung von nichtehelichen und sogar
gleichgeschlechtlichen Partnerschaften fordern. Die Kirche sollte sogar
liturgische Formen, wie etwa Segnungen, für diese Partnerschaftsformen
entwickeln.

Die eigentliche Ehe wird im Dokument als die beste
lebenslange Bindung angesehen. Paare sollen ermutigt werden,
sakramentale Ehen zu schließen. Dennoch sollen andere
Partnerschaftsformen geachtet und anerkannt werden. Im Dokument wird so
was wie eine Art Hierarchie der Lebenspartnerschaften entwickelt, mit
der eigentlichen Ehe an der Spitze.

Doch was macht aber eine Ehe
laut dem ZDK aus? „Verlässliche Verantwortung füreinander, Treue in der
Beziehung, Weggemeinschaft in Verbindlichkeit“.

Von
Fortpflanzung – der eigentliche Sinn einer Ehe – ist nicht mehr die
Rede. Ausdrücklich wird eine „Neubewertung“ der künstlichen
Empfängnisverhütung gefordert.

Wenn die Ehe nicht primär für die
Fortpflanzung da ist und die Sexualität nicht nur in der Ehe praktiziert
wird, fällt die katholische Sexualmoral völlig zusammen.

Deshalb hätte das ZDK genauso gut von der Synode fordern können, die Lehre über die Ehe und die Sexualmoral einzustampfen.

„Verlässliche
Verantwortung füreinander, Treue in der Beziehung und Weggemeinschaft
in Verbindlichkeit“ gibt es in vielen Partnerschaftsformen. Auch in
solchen, in welchen Sexualität keine Rolle spielt.

Das gilt auch
für gleichgeschlechtliche Partnerschaften von heterosexuellen Personen:
Geschwistern, Freunden, Wohngemeinschaften usw.

Sollen diese
auch in einer liturgischen Feier gesegnet werden? Oder sollen
liturgische Feiern nur für Partnerschaften entwickelt werden, in denen
Sexualität eine Rolle spielt?

Spätestens hier wird deutlich, wie orientierungslos das ZDK ist.

Das
ZDK hält sich nicht mehr an das katholische Lehramt, sondern an die
Vorstellungen über Partnerschaft, die in Zeitschriften wie Bravo, in den
„Soap Operas“, in den Fernsehserien vermittelt werden.

Auch die
„Bravo“ empfiehlt den Pärchen, sie sollten mit Verantwortung
miteinander umgehen. Auch in den „Wilden Ehen“ in „Gute Zeiten –
Schlechte Zeiten“ gehen die Partner respektvoll miteinander um.

Kein
Mensch braucht eine katholische Kirche, die auf dieses Niveau sinkt.
Kein Mensch braucht ein „Zentralkomitee der deutschen Katholiken“, das
gar nicht mehr katholisch ist.

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