Schon immer hat es die Verehrung des
Herzens Jesu in der Kirche gegeben. Ein besonderer Platz kommt in dieser
Verehrung dem heiligen Evangelisten Johannes, dem Lieblingsjünger Jesu zu. Die
katholische Frömmigkeit pflegt ihn als den ersten Verehrer des Herzens Jesu
anzusehen, denn als er beim letzten Abendmahl seinen Kopf an der Brust des
Heilands barg, konnte er als erster den Schlag des göttlichen Herzens
vernehmen.
Wer die wahre Natur der
Herz-Jesu-Verehrung verstehen will, muss nach den Worten Pius’ XII. „von der
Heiligen Schrift, der Überlieferung und der Liturgie“ ausgehen.
Das vorherrschende Motiv der
Herz-Jesu-Verehrung ist die Liebe Jesu zu den Menschen und zum Vater. Diese
Liebe offenbart sich in der Heiligen Schrift immer wieder. In seiner Enzyklika Haurietis
aquas
zitiert Pius XII. die Worte des Propheten Isaias, die sich auf das
Herz Jesu anwenden lassen: „Vergisst denn eine Frau ihren Säugling, erbarmt
sie sich nicht ihres leiblichen Sohnes? Möge auch diese vergessen, ich vergesse
dich nicht!“
(Is 49,15). In der Verehrung des Herzens Jesu tut sich die
Liebe Gottes zu den Menschen kund.
Es gibt eine Stelle in den Evangelien
die schon immer die Aufmerksamkeit der Gelehrten und der Verehrer des Herzens
Jesu auf sich gezogen hat. Als der Herr einmal zu der Menge über die Bedeutung
der Unschuld und der Anspruchslosigkeit beim Erwerb geistiger Güter sprach,
stellte er sein Herz als Beispiel hin, das all jene nachahmen sollten, die in
ihrer Orientierungslosigkeit einen festen Weg für ihre Schritte suchen. Seine
Rede endet mit den Worten: „Kommt zu mir alle, die ihr mühselig seid und
beladen, und ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von
mir, denn ich bin sanftmütig und demütig von Herzen, und ihr werdet Erquickung
finden für eure Seelen, denn mein Joch ist sanft und meine Bürde ist leicht.“
(Mt
11,25-30)
Darum geht es im Grunde bei der
Verehrung des Herzens Jesu: um die Nachahmung. Wir sollen von ihm lernen. Darin
ist alles zusammengefasst. Wir sollen fühlen wie der Herr. Seinen Geist und
seine Gesinnung sollen wir uns aneignen.
 Anm: Der Gedenktag des hl. Johannes wird am 27. Dezember gefeiert

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert