Die Ungläubigen wollen keine Geschöpfe Gottes sein.
Darum behaupten viele von ihnen, der Mensch hätte sich allmählich aus
irgendeiner Tierart – sie sind nicht einig, aus welcher – entwickelt. Wenn dies
der Fall wäre, müßte es zwischen jener Tierart und dem Menschen eine Menge
Zwischenformen gegeben haben, die halb Tier, halb Mensch waren, und von diesen
Zwischenformen würden sich in der Erde sicher viele Überreste finden. Dies ist
aber ganz und gar nicht der Fall. Und wenn auch wirklich der Leib des Menschen
aus dem Tierreich hervorgegangen wäre, so könnte dies nicht von selbst, sondern
nur durch die Allmacht Gottes geschehen sein, und der Mensch wäre auch so ein
Geschöpf Gottes.

         Nie
und nimmer aber kann die Seele des Menschen aus dem Tierreich stammen. Denn die
Tiere haben keine Seele, die denken, berechnen, forschen, erfinden und sich
frei entschließen kann wie die menschliche Seele. Sie werden ganz und gar von
ihren Naturtrieben geleitet und beherrscht (vgl. folgende Lesung). Die Menschen
sind auch nicht, wie die Ungläubigen vielfach behaupten, ursprünglich auf
derselben Stufe der Wildheit gestanden wie die Tiere. Die neuere Völkerkunde
hat vielmehr ergeben, daß gerade jene Völker, die den Urzustand am meisten bewahrt
haben, auf einer hohen Stufe der Gotteserkenntnis und Sittlichkeit stehen, und
daß die Wildheit anderer Völker eine Folge nachträglicher Entartung ist. Wenn
uns also auch die Heilige Schrift nicht ausdrücklich lehrte, daß die Seele des
Menschen unmittelbar von Gott erschaffen ist, so können wir dies schon aus
Vernunftgründen erkennen.

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