Als Paschalis Baylón am 16. Mai 1540 im nordspanischen Torrehermosa geboren wurde, feierte man gerade das Pfingstfest. Seine Eltern gaben ihm den Namen Paschalis. Ist es nur ein Zufall? Paschalis bedeutet „der Österliche“. Sinnbildlich ist darin längst sein späteres glühendes Engagement für die Verteidigung und Verbreitung der österlichen Botschaft gelegt, in der sich das eucharistische Wunder von der Realpräsenz Christi erneuert. Als er am 17. Mai 1592 zu Grabe getragen wurde, beging man wieder das Pfingstfest. Der Kreis eines aufopferungsvollen Heiligenlebens für die eucharistische Verehrung schloss sich. Doch in der Offenbarung des österlichen Geheimnisses und der pfingstlichen Niederkunft des Heiligen Geistes in Jesu erfüllte sich genau das, wofür Paschalis Baylón sein Leben lang gekämpft hatte – das eucharistische Wunder!
 
Papst Leo XIII. würdigte das Wirken des heiligen Paschalis‘ Baylóns in seinem Rundschreiben „Mirae caritatis“ vom 28. Mai 1902 als ein Werk „zum ewigen Gedächtnis“ und beschrieb ihn als erstrangig unter allen, „deren Andachtsglut gegen das erhabene Sakrament bekannt geworden“ sei:
 
„Von Natur zu himmlischen Dingen hingezogen und nach einer in vollkommener Unschuld als Hirt verbrachten Jugend in den Orden der Minderbrüder eingetreten, schöpfte er aus der Betrachtung des göttliches Mysteriums eine so erhabene Weisheit, daß er, obgleich ohne studiert zu haben, über die schwierigsten Glaubensfragen Auskunft zu geben imstande war. Auch hatte er für das freimütige Bekenntnis seines Glaubens zum Allerheiligsten Sakrament von den Irrgläubigen Vieles und Schweres zu erdulden; und ist mehrmals dem gewaltsamen Tode nahe gestanden. Und darum: Wie wir den heiligen Thomas von Aquin der studierenden Jugend – und den heiligen Vincenz von Paul den Werken der christlichen Liebe -, den heiligen Camillus und Johannes den Krankenpflegeorden von Gott zum Patron gegeben, so bestimmen und ernennen wir durch gegenwärtiges Schreiben kraft unserer höchsten Vollmacht den heiligen Paschalis Baylón zum besonderen Patron der eucharistischen Verehrung. Von dem Beispiel und Schutz dieser Heiligen erbitten wir auch voll Vertrauen, daß von Tag zu Tag die Zahl der Gläubigen wachse. Gegenwärtiges Schreiben soll, allen etwa entgegengesetzten Bestimmungen ungeachtet, für alle künftigen Zeiten Geltung besitzen.“

Auf die gleiche entschiedene Weise wie der legendäre El Cid den Mauren gegenübertrat, dessen Leben und Wirken als das eines tapferen Reconquista-Kämpfers in einem der frühesten Heldenepen der spanischen Literatur besungen wird, so vorbildlich widerstand Paschalis den Protestanten. Als er ím Auftrag seines Oberen in die Bretagne reiste, um dem hiesigen Ordensprovinzial einen Brief zu übergeben, bekannte er vor den Hugenotten Orléans unerschrocken den katholischen Glauben und die Realpräsenz Christi in der Eucharistie.
 

Vor seinem geistigen Auge war Paschalis die Monstranz und das Allerheiligste ständig präsent. Wegen dieser ständigen Selbstverleugnung des eigenen Lebens zugunsten einer höheren Macht stattete ihn der Herr  mit der Gnade geistlicher Gottesschau aus: 
 
„Liebster Jesus, du bist hier.
Betend knie ich vor dir.
Schau mich an und segne mich!
Will von Herzen lieben Dich!“



            

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