Die Begegnung zwischen dem Himmelsboten und der Unbefleckten Jungfrau geht völlig unbemerkt vonstatten: Niemand weiß es, niemand spricht darüber. Wenn dieses Ereignis in unserer Zeit geschähe, würde es keine Spur in den Zeitungen und Zeitschriften hinterlassen, denn es ist ein Geheimnis, das im Stillen geschieht. Die wirklich großen Dinge geschehen oft unbemerkt, und die tiefe Stille erweist sich als fruchtbarer als die hektische Geschäftigkeit, die in unseren Städten herrscht, die aber auch – im entsprechenden Verhältnis – schon in wichtigen Städten wie dem damaligen Jerusalem gelebt wurde: jener Aktivismus, der uns unfähig macht innezuhalten, ruhig zu sein, die Stille zu hören, in der der Herr seine sanfte Stimme vernehmen läßt. An jenem Tag, an dem Maria die Verkündigung des Engels empfing, war sie ganz gesammelt und gleichzeitig offen, um auf Gott zu hören. In ihr ist kein Hindernis, keine Abschirmung, nichts, was sie von Gott trennt.
Papst Benedikt XVI.: Ansprache am 8. Dezember 2012

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert