Der Heilige
Rock, die Tunica Christi, wurde nach Trier durch die heilige Helena, die Mutter
von Kaiser Konstantin, gebracht. Trier (Augusta Treverorum) war eine der
Residenzen der Kaiser im westlichen Teil des Römischen Reiches und wurde als
das „Rom des Nordens“ bezeichnet. Bevor Konstantin nach Rom zog und zum Kaiser nach
der Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312 ausgerufen wurde, wohnte er
mit seiner Mutter Helena in der Moselstadt. Es ist gesichert, dass sie zwischen
307 und 312/313 in Trier gelebt haben.

In die
Geschichte des Christentums ging die heilige Helena insbesondere durch Ihre Auffindung
des Wahren Kreuzes, der Heiligen Nägel und weiterer Passionsreliquien bei Ihrer
Wallfahrt ins Heilige Land in den Jahren 326-328 ein. 
Eine der
wichtigsten Reliquien war der „Ungeteilte Rock“, den sie für Trier bestimmte.
Diese Stadt wurde besonders von der heiligen Helena begünstigt, die ebenso ihr einen 
Heiligen Nagel, eine bedeutende Kreuzreliquie und vor allem einen Großteil der
Reliquien des heiligen Apostels Matthias, die sich heute in der
Benediktinerabtei St. Matthias in Trier befinden, schenkte.  Ausserdem überlies sie dem heiligen Agritius,
dem damaligen Bischof von Trier, ihren Palast, der zum Dom umgebaut wurde.
Der Heilige
Rock wurde im Dom eingemauert, was damals üblich war. Während der Völkerwanderung
und der Normanneneinfälle wurde Trier oft verwüstet und niedergebrannt. Um die
Reliquien vor der Zerstörung zu schützen, begrub man sie oder schüttete sie zu.
Später, in Friedenszeiten, wurden wieder an diesen Stellen Kirchen errichtet,
die im Laufe der Zeit mehrmals Änderungen unterworfen waren. Aus diesem Grund
konnte oft der genaue Verbleib der Reliquien nach Jahrhunderten nicht mehr
festgestellt werden. Der Kirche störte das nicht, da entscheidendes Kriterium
für das Vorhandensein der Reliquien an einem bestimmten Ort deren
ununterbrochenen Verehrung über die Zeiten war. 
Mit dem
Heiligen Rock war es nicht anders. Als im Jahr 1512 Kaiser Maximilian I. darauf
bestand, den Heiligen Rock zu SEHEN, wusste man zwar, dass er sich im Dom
befand, doch seit Jahrhunderten hatte man nicht genau nach ihm gesucht.
Schließlich wurde die Schattule, in der man den Verbleib vermutete, geöffnet
und die Tunica Christi konnte erstmals nach vielen Jahrhunderten von
Menschenaugen gesehen werden. Das war ein so großes Ereignis, dass man eine
öffentliche Zeigung für das gesamte Volk festlegte. Im Jahr 2012 wird die
Kirche das 500jährige Jubiläums dieses Ereignisses mit einer Wallfahrt feiern.

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