Das Zeugnis der Tradition
Es ist nicht allein die Heilige Schrift die von der Liebe des menschgewordenen Wortes zum Vater und zu den Menschen spricht. Auch in der Überlieferung, also in der nur mündlichen Lehre der Apostel, gibt es zahlreiche Hinweise auf diese Andacht, die dann später wiederum mündlich oder aber schriftlich an die ganze Kirche weitergegeben wurden. Als Beispiel ließe sich etwa ein Dekret des heiligen Papstes Alexander I. (107-115) anführen, in dem er behauptet, dass die Kirche aus der Seitenwunde Christi hervorgeht. Dabei beruft er sich ausdrücklich auf das Zeugnis der Kirchenväter.
Nichts anderes lehrt auch der heilige Irenäus, der als Bischof von Lyon 208 den Märtyrertod starb. „Die Kirche ist die Quelle lebendigen Wassers, das für uns aus dem Herzen Jesu strömt“.
Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu hat sich jedoch in der apostolischen Zeit noch nicht in ihrer ganzen Fülle in der Kirche entwickelt. Sie reifte erst langsam heran und erreichte dann im Mittelalter, als sie zur Zuflucht besonders auserlesener Seelen wurde, ihre erste Blütezeit. Damit nahm jene weltweite Ausbreitung Ihren Anfang, die erst in der Neuzeit ihren Höhenpunkt erreichen sollte. Im 19. Jahrhundert galt sie bereits als die verbreitetste und bedeutendste Andachtübung katholischer Frömmigkeit.
Quelle: Das Heiligste Herz Jesu – Hoffnung, Lösung und Trost für einen jeden von uns – André Sá – Das Herz Jesu Apostolat für die Zukunft der Familie – Deutsche Gesellschaft zu Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum e.V. – TFP – Frankfurt am Main