Der Ordensschwester Maria vom Göttlichen Herzen Droste zu Vischering, Großnichte des Bischofs Ketteler von Mainz, erschien in einer Vision das Heiligste Herz und Christus sprach zu ihr: „Vom Glanze dieses Lichtes werden die Völker und Nationen erleuchtet und von seiner Glut wieder erwärmt werden“. Es wurde der Visionärin klar, daß das Erlöserherz mit einer Weihe der Kirche allein nicht zufrieden war, sondern daß es die ganze Welt für sich beanspruchte. So schrieb sie in einem Brief an den Papst:

„Es könnte befremden, daß der Heiland diese Weihe der ganzen Welt verlangt und sich nicht an der Weihe der katholischen Kirche genügen lässt. Aber so glühend ist Sein Wunsch zu herrschen, geliebt und verherrlicht zu werden und allen Herzen mit seiner Liebe und Barmherzigkeit zu entzünden, daß Er wünscht, Eure Heiligkeit möchte Ihm die Herzen aller darbringen, welche Ihm durch die heilige Taufe gehören, um ihnen die Rückkehr zur wahren Kirche zu erleichtern. Ebenso die Herzen aller jener, welche das geistliche Leben noch nicht durch die Taufe empfangen haben. Für die Er aber auch Sein Leben und Blut hingegeben hat und die auch berufen sind, eines Tages Kinder der heiligen Kirche zu werden, um durch diese Mittel ihre geistige Geburt zu beschleunigen“.

Am 25. Mai 1899 wies der Papst in der Enzyklika „Annum Sacrum“ auf die große Bedeutung der Herz-Jesu-Verehrung hin und vollzog am 11. Juni desselben Jahres die Weltweihe. Als Rechtfertigung für die Weihe aller Menschen schrieb er in der Enzyklika, daß „im vollsten Sinne die ganze Menschheit der Macht Jesu Christi“ untersteht. Im Anschluss an die Enzyklika ließ die Ritterkongregation in einem Schreiben vom 21. Juli 1899 alle Gläubigen auffordern, sich dem Herz-Jesu-Monat Juni zu widmen, die ersten Freitage des Monats zu begehen und Herz-Jesu Bruderschaften beizutreten.

Auch die nachfolgenden Päpste waren der Herz-Jesu-Verehrung sehr zugetan. So ließ der hl. Papst Pius X. in einem Dekret 1906 verordnen, daß jedes Jahr in allen Pfarrkirchen am Herz-Jesu-Fest vor ausgesetzter Monstranz die Herz-Jesu-Weihe stattfinden sollte. Benedikt XV. förderte die Familienweihe und sprach am 13. Mai 1920 Margareta Maria Alacoque heilig.
Unter dem Pontifikat Pius XI. Feierte die Herz-Jesu-Verehrung ihre größten Triumphe. Dieser Papst ließ am 11. Dezember 1925 mit der Enzyklika „Qua Primas“ das Christkönigs-Fest einführen und wollte nach seinen eigenen Worten „dem Bedürfnis unserer Zeit entgegenkommen und ein wirksames Heilmittel jener Pest entgegenstellen, welche die menschliche Gesellschaft befallen hat. Die Pest unserer Zeit ist der sogenannte Laizismus mit seinen Irrtümern und gottlosen Ansichten“. Das Fest wurde auf den letzten Sonntag im Oktober festgesetzt (seit der Liturgiereformen auf den letzten Sonntag des Kirchenjahres) und war als eine Weiterführung und Ergänzung des Herz-Jesu-Festes gedacht.

All dies diente nur als Auftakt für die nächste große Enzyklika von Papst Pius XI., „Miserentissimus Redemptor“, vom 8. Mai 1928. In diesem Schreiben wurde dem Herz-Jesu-Fest eine Oktav zugefügt und zwar nun den höchsten kirchlichen Festtagen gleichgestellt. Alle katholischen Gläubigen wurden angewiesen, an diesen Fest feierliche Abbitte und Sühnekommunion zu leisten.

Quelle: Herz Jesu, ich vertraue auf Dich – Karl Schaffer – Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“ – DVCK e. V. – Frankfurt am Main

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